Der Grainauer Kurpark im Frühling, © Gemeinde Grainau / E. Reindl

Haushalt 2023 verabschiedet


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Gemeinderat verabschiedet Haushalt

Ein finanzielles Volumen von nahezu 17 Millionen Euro umfasst der diesjährige Haushalt der Gemeinde Grainau.
Nach drei vorberatenden Sitzungen des Haupt- und Finanzausschusses beschloss der Gemeinderat am 22.03.2023 das Zahlenwerk. Die Steuersätze für die Grundsteuern A und B und der Gewerbesteuer bleiben unverändert. Kreditaufnahmen sind in Höhe von 785.000 € vorgesehen.

Der Verwaltungshaushalt

Der Verwaltungshaushalt schließt in den Einnahmen und Ausgaben mit 12.254.900 € (Vj. 11.680.200 €) ab. 
Auf der Einnahmenseite wird ein 5-prozentiges Wachstum des Steuer- und Gebührenaufkommens erwartet. Von besonderer Bedeutung sind die Einnahmen aus der Gewerbesteuer sowie der Bewirtschaftung der örtlichen Parkplätze.
Betrachtet man die sachlich zusammenhängenden größten Belastungen der Ausgabenseite, so sind dies zum einen die Personalkosten und zum anderen die Kreisumlage. Die gegenwärtigen weltpolitischen und -wirtschaftlichen Geschehnisse bewirken einen 15-prozentigen Anstieg der sächlichen Verwaltungs- und Betriebsaufwendungen (insbesondere Kosten zur Bewirtschaftung).

Der Vermögenshaushalt

Überwiegend Maßnahmen zur Verbesserung und Erhaltung der Infrastruktur finden sich im Vermögenshaushalt wieder. 
Griesener Straße – Kanal- und Wasserleitungsbau
Die Anlieger der Griesener Straße zählen zu den wenigen Eigentümern Grainaus, deren Gebäude noch nicht an die örtliche Schmutzwasserkanalisation angeschlossen sind. Erste Bestrebungen zum Anschluss der Griesener Straße an den Kanal gab es bereits Ende der 1990er Jahre. 
Nicht zuletzt den Bitten der Anlieger geschuldet, sondern auch auf Drängen des Landratsamts Garmisch-Partenkirchen, werden die Baumaßnahmen noch in diesem Jahr begonnen und abgeschlossen.
Vorgesehen sind für die erstmalige Herstellung des Schmutzwasserkanals einschließlich der Hausanschlussleitungen sowie die Erneuerung der Trinkwasserleitung einschließlich der Hausanschlüsse.
Aufgrund des natürlichen Geländeverlaufs ist es erforderlich, das gesammelte Schmutzwasser über eine zu errichtende Pumpstation in den bestehenden Kanal der Lagerhausstraße einzuleiten. Hierfür bedarf es einer Querung der Anlagen der Deutschen Bahn AG im sog. Pressverfahren.
Die Gesamtausgaben belaufen sich auf 925.000 € und werden zum einen über Kreditaufnahmen (785.000 €) sowie Zuwendungen des Wasserwirtschaftsamts Weilheim (140.000 €) finanziert.
Am Krepbach – Straßenvollausbau
Bereits 2008/2009 wurde in einem 1. Bauabschnitt der westliche Teil der Ortsstraße „Am Krepbach“ vollausgebaut. Noch in diesem Jahr soll der mittlere und östliche Teil – gegliedert in einem 2. und 3. Bauabschnitt – angegangen werden.
Die Baumaßnahme erstreckt sich auf einer Länge von 220 Metern zwischen den Einmündungen zum Hirschbichlweg und dem Griesbergweg.
Es wird die Wasserleitung erneuert, der bestehende Schmutzwasserkanal saniert, ein Regenwasserkanal erstmals baulich hergestellt sowie die Straße ausgekoffert und asphaltiert. Eine neue Straßenbeleuchtung mit den ortstypischen „Bavaria-Leuchten“ komplettiert das Ganze.
Für die Maßnahme sind 676.100 € veranschlagt. Eine Zuwendung des Wasserwirtschaftsamts Weilheim ist in Höhe von 45.000 € in Aussicht gestellt. Auf die Anlieger werden keine Kosten zukommen.
Oberer Dorfplatz – Städtebauliche Sanierung
Die Bauarbeiten zur Ausführung des dritten und zugleich letzten Bauabschnitts wurden im Februar aufgenommen. Vorgesehen ist die Gestaltung der Straßen- und Platzflächen. Dies beinhaltet die Auskofferung und Pflasterung aller Flächen, die Herstellung eines künstlichen Bachlaufs sowie etwaige Verschönerungsarbeiten. 
Je nach Baufortschritt ist angedacht, spätestens im Herbst den typischen „Holzbrunnen“ am angestammten Platze wieder in Betrieb zu nehmen. Insgesamt wird die Fertigstellung auch noch einmal zu nicht unerheblichen Einschränkungen des Straßenverkehrs führen. 
Im Haushalt sind 1.621.100 € an Ausgabemitteln bereitgestellt. Demgegenüber stehen Fördermittel aus dem Programm der Bayerischen Städtebauförderung in Höhe von 1.293.300 €.
Schmutzwasserkanal – Sanierung
In den Jahren 2020 und 2021 wurden Teilabschnitte des gemeindlichen Schmutzwasserkanals (3 km) sowie die zugehörigen Hausanschlussleitungen (1,5 km) durch eine Fachfirma begutachtet. In einer Kanalzustandsbewertung wurden die Begutachtungsergebnisse zusammengefasst. Hieraus resultiert, dass knapp 2/3 der untersuchten Kanalleitungen beschädigt sind. Festgestellt wurden insbesondere Einstürze, Rissbildungen und Wurzeleinwüchse. Die Schädigungen führen u.a. zu hohen Fremdwassereintritten, die wiederum höhere gemeindliche Einleitungsmengen bei der Kläranlage Garmisch-Partenkirchen verursachen.
Die schadhaften Kanalleitungen sind verlegt in der Kramergasse, am Schwarzenkopfweg, am Zigeunerbergl sowie in der Zugspitzstraße. Für die Sanierung stehen 226.200 € zur Verfügung. 

Der Schuldenstand und Rücklagen ersehen Sie aus dem unten stehenden Haushalt